Freitag, 7. Oktober
Pünktliche Ankunft in Johannesburg und auch der Weiterflug ist just in time. Schon auf dem Anflug nach Kasane überrascht uns die Dürre. Die letzte Regenzeit fiel sozusagen aus, so weit das Auge reicht, alles braun...
In der South African Airlines bekommen wir einen super Imbiss und der Flug ist trotz einer doch eher kleinen Maschine ruhig. Am Flughafen in Kasane werden wir von Bushlore-Mitarbeitern empfangen und nehmen unseren Wagen Toyota Landcruiser in Empfang. Die Big5Chobe Lodge liegt am Rand von Kasane, direkt vor dem Kreisel nach Kasangula. Wir sind positiv überrascht. Eine kleine saubere Lodge direkt am Chobe-River.
Am Abend realisiert Jürg, dass seine neue Weitlichtlampe nicht mehr funktioniert. Vielleicht muss nur der Akku aufgeladen werden. Also steckt er die Lampe ein, lädt sie eine gewisse Zeit, macht den Versuch ob sie wieder leuchtet und in dem Moment löscht sämtliches Licht in unserem Bungalow und im Nachbarshaus aus. Das Dilemma kann dann erst am Sonntag wieder behoben werden. Ob der Stromausfall wegen unserer Lampe ist oder ob unsere Lampe durch den Stromausfall definitiv kaputt ist, wissen wir nicht.
Samstag/Sonntag, 8./9. Oktober
Am Samstag kaufen wir den Vorrat für unsere Reise ein. In Kasana bietet der Choppies-Supermarkt und der SPAR eine grosse Auswahl an Lebensmitteln, sowie findet man Getränkehändler (Bier und Wein) und ATM-Bankschalter.
Am Sonntag geht's auf Erkundigungstour in den Chobe-NP. Elefanten, Impalas, Giraffen, Rappenantilopen, Kudus, Waterbocks, Affen, Wardogs begleiten uns den ganzen Tag. Obwohl im NP zum Teil Einbahnverkehr ist, erleben wir keine Touristeninvasion.
Am Abend zieht ein Gewitter vorbei und es beginnt ganz kurz zu regnen. Langersehntes Nass, aber leider viel zu wenig.
Montag, 10. Oktober
Über Kazangula fahren wir Richtung sambesische Grenze. Eine kilometerlange Lastwagenkolonne (alle müssen den Papierkrieg für den Grenzübertritt regeln) begleitet uns. Gemäss Tipp von einem Einheimischen fahren wir einfach an allen stehenden LKW's vorbei bis zur Grenze Botswanas. Innert Kürze können wir in verschiedenen Büros die Ausreiseformalitäten erledigen und ab auf die Fähre, die uns über den Sambesi nach Sambia bringen wird. Unglaublich pro Fähre wird ein PW und ein LKW transportiert. That’s it. Schon auf der Fähre werden wir belagert von „Zollhelfern“. Zwei „freundliche“ Schwarze nehmen unsere Wagenpapiere und wollen für uns alle Formalitäten für 100 Pula (Fr. 10) erledigen. In Sambia angekommen will eine ganze Traube junger Männer unser Auto bewachen. Einer bekommt den Auftrag und wir folgen unseren zwei Helfern. Wir wissen, dass wir vier verschiedene Papiere für das Auto benötigen. Also rein in den Kampf. Visa im Pass, Zollabfertigung für das Auto und danach zum obersten Polizeichef in ein voll klimatisiertes Büro. Er schiebt uns einen Zettel hin mit einer Auflistung der Preise sämtlicher benötigten Papiere und macht uns darauf aufmerksam, dass die Polizei es nicht dulde wenn Helfer für Geld den Leuten die Arbeit „abnehmen“ wollen. Wir sollen der Grenzwacht helfen gegen die Korruption anzukämpfen. Was auch das immer heisst in Afrika. Nichts einfacheres als dies. Wir erklären unseren „freundlichen“ Helfern, dass sie illegal handeln und wir nicht auf sie angewiesen sind.
Auf der Weiterfahrt ein Zwischenstopp in Sesheke in Brendas Baobab Guesthouse. Ein Restaurant mitten in einem wunderschönen Garten direkt am Sambesi. Eine Pflanzenvielfalt wie in einem botanischen Garten. Traumhaft...
Wir übernachten im Fischercamp Kabula Lodge. Einfaches, aber schön angelegtes Camp. Anscheinend kommen des öftern Südafrikanische Gruppe zum Fischen (Besitzer Südafrikaner) an diesen romantischen Platz . Da ist es dann mit der Ruhe sicher vorbei.
Dienstag, 11. Oktober
Am Morgen einstündiger Bootstrip mit „Manager“. Riesen Krokodile verlassen in den Morgenstunden das Wasser über steile Abhänge, um den Tag auf der Sandbank an der Sonne zu verbringen. Kaum hört ein Tier unser Boot, gleitet es in einem höllen Tempo zurück ins Wasser. „Manager“ will mit dem Boot ganz nah an das Krokodil, von dem man gerade noch den Kopf mit zwei aufmerksamen Augen sieht, heranfahren. Ich habe jedoch so Angst, dass er zum Leidwesen von Jürg wieder wenden muss. Gesunder Respekt nenne ich mein Verhalten, Angsthase nennen es meine Begleiter.
Auf einer geteerten Strasse Fahrt nach Sioma. Besuch der Wasserfälle mit einheimischer Führerin.
Übernachten Ami-Missions-Camp ausserhalb von Sioma bei der neuen Brücke über den Sambesi.
Mittwoch, 12. Oktober
Wir machen uns früh morgens auf den Weg und entscheiden uns auf der geteerten Strasse auf der Westseite des Sambesi nach Monug zu fahren. In Siamo machen wir einen Zwischenhalt bei der Dorfschneiderin. Jürg’s Hosen werden geflickt und ein Stoffsack für seine Kamera wird genäht. Direkt hinter Sioma endete die Teerstrasse und wir begeben uns auf eine schlecht unterhaltene Gravelstrasse, vorbei an kleinen sauberen Rieddörfern. Wir fragen uns immer wieder, wovon diese Menschen leben. Schattenspende Mangobäume sind zum Teil das einzige grün. Entweder brauchen Mangobäume so wenig Wasser oder sie haben unglaublich tiefgründige Wurzeln. Auf unserer ca. 2-stündigen Fahrt kommen uns zwei Autos entgegen. Immer wieder führt unsere Fahrt direkt am Sambesi entlang. Eine Fähre bringt uns auf die Ostseite des Flusses, wo die Fahrt auf holprigen Strassen weitergeht. „Sueched mers“, könnten wir doch eine gutausgebaute Strasse nehmen und unser Tagesziel ohne Mühe erreichen.
Übernachten in Liselis-Guest-House (Selfcatering). 4.5 km ausserhalb von Mongu.
Donnerstag, 13. Oktober
Von Mongu nach Kalabo. 34 km langer Dam, welcher uns über die Barotseflutebene führt. Die Strasse, gebaut von den Chinesen, wurde erst im April 2016 vom Präsidenten eingeweiht. Unzählige kleine Brücken und eine Hauptbrücke über den Sambesi machen das ganze zu einem eindrücklichen Bauwerk.
Im Büro der Gesellschaft „African Parks“ in Kalabo buchen wir einen Guide für zwei Tage, drei Übernachtungen, und bezahlen für alles inkl. den Parkeintritte US $ 280.--. Stolzer Preis und nur "Cash" wird akzeptiert.
Unglaublich... In Afrika ist wirklich vieles möglich. Man bucht einen Guide für zwei Tage und innert 30 Min. sitzt ein Mann in Uniform, gepacktem Rucksack mit Zelt und einem Gewehr im Auto. Da für ihn unsere Buchung unerwartet kam, müssen wir einen Umweg über den Markt machen, damit er sich drei Säcklein Reis und zwei Milchshakes als Proviant kaufen kann. Mit einem handgezogenen Ponton geht es über den Luanginga-Fluss. Vom Teer direkt in den Tiefsand für die nächsten drei Stunden. Teerstrasse 3.0 bar, für Sandpisten 1.8 bar.
Ca. um 15.00 Uhr erreichen wir das Katoyana-Camp und werden vom Camp-Attendent freundlich empfangen. Nach einer Stunde relaxing machen wir uns auf den Weg für einen Nachmittagsdrive. Vorbei am Kings-Pool (Kraniche und Gänse) wo wir Vögel und ein paar Böckchen sehen. Die Migration der Gnus ist noch nicht soweit, da es in dieser Region noch zu trocken ist, wird sie erst in einem Monat den Höhepunkt erreichen. Den Abend verbringen wir am Lagerfeuer in Zweisamkeit und gehen früh zu Bett. Obwohl Wasser im Camp vorhanden ist, entschliessen wir uns auf eine Dusche zu verzichten. Wasser ist hier draussen eher eine Mangelware.
Freitag, 14. Oktober
5.30 Uhr Tagwach. Aus der Ferne hören wir Hyänenrufe. Abfahrt um 6.00 nach einem Kaffee ohne Frühstück. Mit uns verlässt ein Mann mit einem Fahrrad die Campside. Sein Tagesziel ist ein ca. 30 km entferntes Dorf in ca. 5 stündigem Marsch zu erreichen. Da er in Kalabo einkaufen war und sein Fahrrad so schwer geladen ist, dass er es über die Sandstrassen schieben muss . Da wird einkaufen noch zur harter Arbeit und sicher jedes Schüsselchen Reis wohl geschätzt.
Unser Guide ist mit gepacktem Rucksack und Kalaschnikow AK 47 geladen, bereit für neue Abenteuer. Nach 10 Min. Fahrt erstes Highlight: Spotted Hyäne direkt am Strassenrand , danach viele Gruppen von Gnus die sich versammeln, Fisheagel, Springböcke, Zebras, Krahniche zwei Arten, Störche (Deutschland) viele verschiedene Vögel. Es hat wenige Wasserlöcher, alles ist sehr trocken und staubig.
In der Steppenlandschaft sehen wir vereinzelte Gnus (Böcke) die ihr Territorium verteidigen und auf artengleiche Gruppen warten, die sie nachher beherrschen können. Unser Guide Guideon kann uns viele interessante Infos geben. Die Rückfahrt ist angenehm, nur die letzten 15 Km sind tiefsandig und ruppig. Wir verlieren die Gasflasche, welche an der Hintertüre befestigt ist.
In Kabalo geht es mit dem Pontoon hin und zurück, da wir Guideon nach Hause zu seiner Familie bringen und nachher ins Kabala-Camp auf der anderen Seite des Luanginga-River zurück fahren.
Wir füllen unseren Tank mit Diesel aus dem Kanister und hoffen, dass uns diese Tankfüllung bis Lukulu bringt. Wo wir hoffentlich auf eine geöffnete Tankstelle mit Treibstoff zum Verkauf treffen werden.
Gemütlicher Nachmittag, unter Bäumen im Schatten direkt am Ufer eines Teiches. Zum ersten Mal sitzen wir im Campingstuhl mit einem Buch in der Hand.
Obwohl der Sand weiss erscheint, ist alles schwarz, über das Auto, hin zu unseren Füssen und Händen. Kaum hat man die Hände gewaschen, sind sie schon wieder schwarz. Wir sind uns nicht ganz sicher, aber vermuten dass kleine Eisenteilchen unsichtbar im Sand gelagert sind.
Samstag, 15. Oktober
Auch heute weckt uns das Natel um 5.25 Uhr. Wir stehen mit der Sonne auf und gehen mit der Sonne zu Bett. Da die ersten 30 km sehr tiefsandig sind und möchten wir so früh wie möglich das Camp verlassen. (Tiefsandfahren am Morgen ist vorteilhafter als am Nachmittag. Der Sand ist von der Nacht noch kalt und feucht und so ist es einfacher für den Fahrer zum lenken und das Fahrzeug braucht weniger Kraft und weniger Diesel.) Unsere Fahrt führt uns nordwärts ganz an das nördliche Ende des NP. Obwohl wir dieselbe Strecke fahren wie gestern finden wir unsere Gasflasche nicht. Vielleicht hat sie jemand mitgenommen. Guidon informierte am Tag zuvor sämtliche Camp Attendend über unser Missgeschick.
Die Fahrt verläuft ohne Probleme und wir erreichen Seketi bereits um 11.00 Uhr. Wie die Tage zuvor gehen die Temperaturen weit über 40° und wir wissen das Schattenplätzchen unter den Bäumen zu schätzen. Nochmals gemütlicher Nachmittag, lesen, Reiseführer studieren und hängen (schlafen). Am Nachmittag bekommen wir Besuch von einem verirrten Schweizer, welcher unsere Gasflasche gefunden hat. Nah, welch ein Glück wir wieder einmal haben. Wir erleben einen genialen Sonnenuntergang. Jürg versucht zum ersten Mal mit Tino’s Stativ eine Selbstaufnahme von uns zu machen. Mit etwas Geduld ist alles möglich.
Sonntag, 16. Oktober
Ein gigantischer Sonnenaufgang macht dem Sprichwort „Morgenstund hat Gold im Mund“ volle Ehre. Unsere Tagesetappe ist von Sikale nach Lukulu . Kurz nach Sikale kommen wir in ein Dörfchen, gemäss Reiseführer und Aeschlimann, können die Dorfbewohner uns genau sagen welches der beste Weg durch das unwegsame Flutgebiet rund um das Dorf ist.
Auf den rund 90 km treffen wir alles an. Die sehr abwechslungsreichen „Nebenstrasse“ (in Karte nicht eingezeichnet, bei Aeschlimann schon) führt uns über Tiefsand und hartem Untergrund.
5 Stunden voller Aktion. Jugendliche machen eine Eskorte durch die Flutebene, Frühstück gibt es am Strassenrand direkt am River, Ochsenkarren als Taxis vollbepackt mit Sack und Pack (Personen die zu den Waren gehören gehen zu Fuss neben dem Karren her), Begegnung mit 2 Motorradfahrern, die kurzerhand ihr Camp aufschlagen, da ein Motorrad einen Kolbenschaden hat. Mitten im Busch auf sandigem Boden wird eine Motorenrevision durchgeführt.
Gemäss den Koordinaten haben wir den Fährenplatz erreicht. Doch ausser einem Ochsenkarrentaxi-Parkplatz und Einbaumbooten die Personen mit Gepäck über den Sambesi bringen, existiert kein transportfähiges Gefährt für unseren Land Cruiser. Die Leute in Westsambia sind sehr hilfsbereit, ohne jeglichen Hintergedanken einen Profit daraus zu schlagen. Zu Fuss zeigt ein Sambier Jürg wo die Fähre anlegt. Die Zufahrt ist ohne 4x4 gar nicht möglich. Tiefer weisser Sand, man könnte meinen direkt am Meer zu sein. Die Fähre ist auf der anderen Flussseite. Drei Mal hupen und schon bewegt sich auf der Gegenseite die ganze Crew. Es sind immer drei Männer, welche die Fähre bedienen. Einer der das Geld einzieht (150 Kuatschas, ca. 15 Fr. auf sämtlichen Fähren selber Preis, vom Staat festgelegt), einer der für den Motor auf der rechten Seite zuständig ist und einer für den Motor auf der linken Seite.
Lukulu, kleines Nest mit lustig beschrifteten Geschäften im Sonntagsrausch. Die Geschäfte sind geschlossen, nur die Bars und Restaurants sind offen und bereits um die Mittagszeit ist bei vielen Dorfbewohnern der Alkoholpegel schon recht hoch. Wir sind glücklich, dass an der Tankstelle Diesel vorhanden ist. Wir tanken, lassen aber die Kanister leer und machen uns auf den Weg Richtung Zambesi. Ganz gegen unserem Grundsatz reisen wir an einem Sonntag. Da es auf der Strasse jedoch sozusagen keine Fahrzeuge hat (auf den ganzen 80 km bis zur Wapopa-Fähre, kreuzen uns drei Fahrzeuge) ist es kein Problem. Der Strassenbelag ist hart und sehr unangenehm zu fahren. Holper, holper... Durch eine fruchtbare Gegend passieren wir ein Dörfchen nach dem andern. Jürg pumpt die Räder unseres Fahrzeuges wieder auf 2.4 bar. Mit dem tiefen Reifendruck jetzt weiterzufahren wäre zu riskant. Ein spitzer Stein oder Ast könnte den Pneu auf der Seite beschädigen. Bei der Wapopa-Fähre ist reger Betrieb. Die Dorfjugend spielt und schwimmt im Fluss. Es ist lustig. Auf der ganzen Welt tönt es gleich, wenn Kinder im Wasser spielen. Alle freuen sich als die Fähre von der anderen Seite ankommt und benützen sie als Sprungturm, ganz zum Ärgernis des Fährenmannes. Die letzten 21 km bis zur Hauptstrasse sind neu „gegradert“ und so kann Jürg mit 60 – 80 km/Std. fahren. Die geteerte Strasse nach Zambesi ist in einem guten Zustand. Es scheint, als wäre diese noch ganz neu. Auch auf diesem Streckenabschnitt kommen uns nur sehr wenige Fahrzeuge entgegen. Um ca. 15.00 Uhr kommen wir in Zambesi an und checken direkt im Hotel Royal Kutachika ein. Wir geniessen beim Nachtessen (Poulet gut gebraten...) einen richtigen afrikanischen Sonnenuntergang. Blick über die Zambesiebene und am Horizont die rote Sonne. Traumhaft...
Montag, 17. Oktober
Heute gibt es erst um 7.00 Uhr Frühstück und da wir Internet Verbindung haben, kann ich sogar den Montag-Call an Marina machen. Die etwa 23 nördlich von Zambesi gelegene Hängebrücke Chinyingi war unser Tagesziel. Über eine unscheinbare Abzweigung von der Hauptstrasse führt uns eine Gravel-Strasse quer über die Flutebene an die Brücke. Die Gegend sieht recht fruchtbar aus. Die Chinyingi-Brücke ist die einzige Brücke zwischen Angola und Sesheke die über den Sambesi führt und eine der längsten Hängebrücken Afrikas. Jürg überquerte die wacklige Angelegenheit 200 m lang, hoch über den Sambesi. Aus unserer Sicht wurde die Brücke mit einfachen Mitteln gebaut. In der Mitte ist sie mit einem Seilzug zurückgespannt. Auf dem Rückweg sehen wir einen „.Viniau“. Ein maskierter Mann, 2 Trommler und viele Kinder und Jugendliche aus dem nahegelegenen Dorf mitten auf dem Feld. Ein „Viniau“ ist eine grosse Abwechslung für ein ganzes Dorf.
Zurück in Zambesi wollen wir Diesel tanken. Die Tanzstelle ist jedoch geschlossen, da kein Diesel vorhanden ist. Morgen komme eine neue Ladung Diesel. Wann? Keine Ahnung! In ganz Zambesi sind alle Tanzstellen leer. Zweite Aktion. Geld besorgen. Der ATM ist ausser Betrieb, im Hotel akzeptieren sie keine Kreditkarten, dafür geben sie uns den Tipp bei der Bank den Manager zu verlangen und Dollars zu wechseln. Im Büro des Manager’s wartete ich dann über 20 Min. bis er endlich den Wechselkurs ausfindig gemacht hat. Besser gesagt, er verlässt das Büro mit der Anmerkung er erkundige sich nach dem Kurs und lässt die Weisse Frau warten. Es ist heiss und stickig in dem kleinen Raum und die 20 Min. erscheinen ellenlang. Der Manager kommt zurück, Ich soll am ersten Schalter die 2'900 Kwatscha abholen, der Beamte sei informiert. Ok. Der Beamte zählt einen Bündel Noten und übergibt mir den Betrag ohne Quittung. Den Beleg soll ich am nächsten Schalter abholen. Dort sitzt eine schlanke junge sehr hübsche Frau und geniesst gerade ein Pack Chips. Nicht gross erfreut, dass ich nun eine Quittung will, macht sie sich auf die Suche nach einem Quittungsbuch. Drei Schubladen werden untersucht. Von oben nach unten, von unten nach oben, und wieder von vorne. Als sie nichts findet, steht sie auf und bewegt sich mühsam auf ihren Highhills zu ihrer Arbeitskollegin. Auch diese stöckelte mit Highhills im Büro umher. Unglaublich... , doch ich bekomme mit viel Geduld meinen Beleg. Dieser Bank würde ich nie mein Geld anvertrauen.
Dritte Aktion Wasser- und Broteinkauf. Zambesi ist so ein richtiges afrikanisches Städtchen. Der Einkaufsstrasse entlang hat es zwar unzählige Geschäfte, alle schön beschriftet, aber als Aussenstehender hat man keine Ahnung was im Geschäft verkauft wird. TIA-This is Africa. Durchfragen bis man den gewünschten Artikel in der Hand hat.
Den Nachmittag verbringen wir mit lesen und schwimmen im Hotel eigenen Pool. Da Lotti am Dienstag Geburtstag hat, gratulieren wir ihr schon heute über Skype. Man weiss ja nie ob am nächsten Tag die Wlan-Verbindung noch funktioniert.
Dienstag, 18. Oktober
Eigentlich wollen wir Richtung Katambo fahren und unterwegs in einer Lodge übernachten. Auf der Karte sind auf diesem Weg zwei Tankstellen eingezeichnet. Da wir in Zambesi auch heute keinen Diesel tanken können und laut Information eines Einheimische auch die anderen Tankstellen im Westen keinen Vorrat mehr haben, entschliessen wir uns kurzerhand Richtung Lukulu zu fahren. Nach der Fähre biegen wir dann jedoch ostwärts ab und nicht wie geplant Richtung Süden nach Lukulu. Short cut, 62 km durch dichten Busch (andere Route 93 km bis nach Kaoma). Zum Teil hängen die Äste der Bäume so tief, dass wir sie streifen und so auf einmal unser Rückspiegelglas auf der Fahrbahn liegen bleibt. Anfänglich passieren wir noch einige Villages, danach wird es einsam. Bis auf einmal nach ca. 30 km hunderte von Leuten im Busch herumsitzen. Keine Ahnung, wie so und warum.... Für uns eher etwas unheimlich. Als uns jedoch in der Einsamkeit ein PW entgegenkommt, fühlen wir uns nicht mehr soooooo sehr der Wildnis ausgeliefert. Um 15.30 Uhr kommen wir in Kaoma an, fahren zur Tankstelle und oh Schreck auch da ist der Diesel alle. Was nun? Weiterfahren, aber sofort, da es bereits 16.00 Uhr ist, oder eine einfache Unterkunft suchen, (weder beim Chrigel noch im Hupe-Reiseführer ist eine Unterkunft angegeben). Kurzum entschliessen wir uns die 123 km bis zur Kafue Brücke unter die Räder zu nehmen. Wir haben Glück und die auf der 4tracks-Karte eingezeichneten Potholes erweisen sich als halb so schlimm und wir erreichen noch bei Tageslicht das Roy's-Camp direkt nach der Brücke. Werden freundlich von Marc empfangen und stellen unser Nachtlager direkt am Kafue-River auf. Beim Aussteigen kann Jürg kaum mehr gehen, er hat im rechten Wädli einen schmerzenden Krampf. Kommt dies weil er mit den Stiefeln eine so lange Strecke gefahren ist oder was ist es ....
Mittwoch, 19. Oktober
Eine geteerte Schnellstrasse führt durch Kafue-Nationalpark. Hauptverbindung Lusaka-Mongu. Und was läuft da so einfach über die Strasse? Drei Löwen, wir halten am Strassenrand an und werden lautstark von den Tieren angefaucht. Unglaublich, und das direkt neben einer Hauptverbindung. Wir öffnen für einen Moment das Fenster für eine Aufnahme, doch schon hat sich eine Theze-Theze-Fliegen in unser Auto verirrt und Jürg voll in den Fuss gestochen, welcher dann auch sogleich aufschwoll. Im ganzen Kafue-NP begleiten uns diese unangenehmen Viecher. Einmal mehr, einmal weniger. Auf der Fahrt nach Mumbwa haben wir nur eines im Kopf, hoffentlich gibt es in diesem Dörfchen Diesel. Was sonst? Doch wie schon so oft, verlässt uns das Glück nicht einfach so. Wir können unseren Tank und die Kanister mit Diesel füllen. Und am ATM Geld herauslassen. Der Tag ist gerettet. 95 km nordwestlich auf einer Gravelstrasse, anfänglich recht gut, dann immer schlechter, fahren wir Richtung Kafue River Lodge. Da die Lodge auf der nördlichen Seite des Kafue Rivers liegt, müssen wir mit einer Fähre den Kafue überqueren. Wir kommen am Fährenplatz an, ein paar Frauen sitzen dort und warten, von den Fährleuten keine Spur. Drei Mal hupen und es dauert nicht lange und wie immer kommen drei Männer und bereiten die Fähre für eine Überfahrt vor. Die Strömung des Flusses ist gross, nur durch die Drahtseile die von einem Ufer zum andern gespannt sind und das Boot daran befestigt ist, werden wir nicht abgetrieben. Von der Fähre aus müssen wir nochmals 11 km zurücklegen, rein in den Busch, was wird uns wohl da erwarten? Eine schöne Lodge mit vier Häuschen und einem Campingplatz ohne Schatten. Mike, der Lodgebetreiben macht uns einen Spezialpreis und so entscheiden wir uns kurzerhand für zwei Nächte in ein Häuschen mit Veranda und outdoor-Dusche einzuziehen.
Kochen müssen wir nicht selber. Wir können unsere Esswaren dem Staff der Lodge übergeben und die kochen daraus für uns einen feinen Znacht. Zusammen mit Mike erlebten wir einen gemütlichen und spannenden Abend. Das Sprichwort: man sieht sich immer zwei Mal im Leben, bewahrheitet sich wieder einmal. Im letzten Jahr als wir in Hot Springs übernachteten, hatten wir Mike zum ersten Mal angetroffen. Er war zur jener Zeit für Bushwakings im North Luangua in der Buffalo Lodge zuständig. Da er jedoch gerade auf dem Weg nach Hause war, fuhren wir alleine in die Buffalo Lodge und wurden dort von Einheimischen auf dem Bushwalk begleitet. Mike ist auch dieses Mal schon fast wieder auf dem Sprung. Er leitet die Lodge eine Saison lang und wird sie innert zwei Wochen verlassen und nach England zurückkehren. „Mit 63 Jahren ist man einfach zu alt für gewisse Aufgaben...“
Donnerstag, 20. Oktober
Das Früstück bereiteten uns der Staff mit unseren Esswaren zu. Spigelei, Müesli mit Früchten und Toast. Einen Ausruhetag auf der Veranda. Besuch einer Gruppe Wardogs und beim Duschen am Abend entdecke ich einen Elefanten, der am nahe gelegenen Wasserloch badet und genüsslich das noch verbleibende Grünzeug frisst.
Zum Znacht bekommen wir hausgemachte Pizza. Sehr fein. Eine komische Stimmung liegt jedoch in der Luft. Mike ist nervös beschäftigt und schwirrte herum wie eine Wespe. Beim Nachtessen kann er dann seinen ganzen Frust bei uns loslassen.
Er kaufte zwei Pack Pouletfilets für drei Gäste, die für das am kommenden Wochenende angemeldet sind. Die Safariautos der Lodge sind kaputt und werden nun von einem Mechaniker aus Mumbwa geflickt und da kam es zur grossen Auseinandersetzung zwischen Mike und dem Koch. Der Koch sollte für den Mechaniker und Mike je ein Pouletfilet braten. Irgendwie hat er ihn falsch verstanden und hat die ganzen zwei Packete grilliert. Eigentlich ja kein Problem, wenn man einfach um die nächste Ecke wieder Fleisch einkaufen kann. Aber auf einer Lodge die so abseits liegt (wie die meisten Lodges) muss der Menüplan ziemlich klar eingehalten werden. Zum Schluss aus ganzer Dankbarkeit das wir ihm zugehört haben, offeriert er Jürg einen Zigarillo und einen schottischen Whisky aus seinem privaten Vorrat. Irgendwann ist dann der gesamte Staff nach Hause gegangen und wir sitzen alleine mit Mike in der Bar. Er begleitet uns dann sicherheitstechnisch zu unserem Häuschen, man weiss ja nie was für vierbeinige Besucher noch unterwegs sind. Mike nimmt dann die am Wegrand aufgestellten Stalllaternen zurück ins Hauptgebäude. Für uns nicht nachvollziehbar, dass Mike und nicht ein Mitarbeiter die letzten Gang durch die Lodge macht. Irgendwie funktionierte die Organisation der Lodge nicht so ganz.
Freitag, 21. Oktober
Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg zurück nach Mumbwa. Mit Fähre über den Kafue und 95 km Holper Holper....
14 km vor der Kafue Brücke an der Hauptstrasse biegen wir rechts ab und fahren zum 8 km im Bush liegenden Mayukuyuku Camp. Da in Samibia der 24. Oktober der Unabhängikeitstag ist und die Sambier ein verlängertes Wochenende haben, ist die Lodge voll und auf dem Campingplatz sind bereits 30 Personen eingetragen. Für uns tönt das alles zu laut und so entschliessen wir uns in die an der Strasse gekennzeichente Lodge zu fahren. Gemäss Reiseführer ist diese zwar geschlossen, doch an der Strasse steht „now open“. 20 km rein in den Bush. Die Lodge ist wirklich erst im Aufbau (campen war zwar möglich, doch zu rudimentär...) und als wir die grossen Elefantengruppen rund um das Camp sehen, entscheiden wir uns wieder zurück ins Roy’s Camp direkt bei der Brücke zu fahren.
Marc hat Freude als er uns wieder empfangen kann. Wir stellen unser Auto unter den einzigen grossen Baum mit Schatten, essen gemütlich znacht und gehen relativ früh zu Bett. In der Nacht bekommen wir Besuch. Eine Elefantenmutter mit zwei Kleinen beginnt gemütlich um unser Auto herum die Büsche zu maltretieren. Unglaublich wie lange ein Elefant sich an einer Stelle verweilen kann.
Samstag, 22. Oktober
Unser Tag beginnt früh, damit wir der grössten Hitze etwas ausweichen können. Zum dritten Mal fahren wir die Strasse Richtung Mumbwa, biegen jedoch nach 60 km rechts weg und durchfahren das Mumbwa GMA. Wir fahren also ausserhalb des Kafue NP. Die Kaingu-Lodge befindet sich am Kafue, auf der Ostseite des Flusses (der Fluss bildet die Grenze vom Kafue NP zum Mumbwa GMA). Nach ca. 40 km breiter holpriger Gravelstrasse geht es 40 km westwärts auf einer schmalen Bushroad durch dichtbewaldetes Gebiet. Tausende von Thze-Thze Fliegen begleiten uns. Im Wald sind blau schwarze Tücher aufgehängt, die zur Bekämpfung dieses miesen Winzlinges entwickelt wurden. Kurz vor der Lodge steht ein Schild und wir müssen 5 Minuten warten, damit sämtliche Fliegen sich von unserem Fahrzeug entfernen und wie ein Wunder, rund um die Lodge herum hat es keine Thze-Thze-Fliegen. Wie kann man nur an diesem abgelegenen Ort eine Lodge bauen? Auf dem Weg sehen wir ausser ein paar Impalas und Wasserböcken keine Wildtiere. Auf weiten Teilen der Strecke wurde der Busch rechts und links der Strasse abgebrannt. Zu unserer Überraschung ist die Kaingu-Lodge eine der gehobener Klasse und wir haben Glück dass einer der beiden Campingplätze noch frei ist. Jeder Platz hat seinen eigenen Unterstand und ein Häuschen mit Dusche und Toilette. Richtig luxuriös. Julia eine Deutsche begrüsst uns und wir merken gleich, dass hier ein anderer Wind weht als in den Lodges zuvor. Alles ist bis auf’s letzte organisiert. Als Camper darf man nur in den Lodge-Bereich, wenn die Lodge-Gäste auf einer Tour sind, oder man selbst zum Nachtessen und auf einen Trip geht. Den Nachtmittag verbringen wir auf unserem Plätzchen und bekommen immer wieder vierbeinigen Besuch. Wardogs, Affen, Rehe und ein Elefant. Anscheinend sind sich alle an uns Menschen gewöhnt.
Am Abend lassen wir uns dann effektiv verwöhnen und buchen das Nachtessen in der Lodge. Samstag Abend bei Kerzenlicht und an einem richtigen Tisch.... Mitten in der Nacht kommen, dann noch unsere Nachbarn an. Zwei Südafrikaner Pärchen mit Allrad-Fahrzeugen und Anhänger. Sie kommen von Kalabo. Hatten bei der handbetriebenen Fähre so Pech: Der Trailer hat sich beim verladen auf die Fähre irgendwie quergestellt und ist aufgelaufen. Es dauert Stunden bis sie ihn befreien und weiterreisen konnten. Die ganze 40 km lange Waldpassage mussten sie im Dunkeln zurücklegen.
Montag, 24. Oktober
Südlich auf einer schmalen Bushroad die in der Karte nicht eingezeichnet ist, bis zum Kaingu-Chief Palast von wo aus die Strasse dann breit gegradert uns zur Hauptverbindung Richtung Itezhi-Tezhi zurückbrachte. Heute ist Unabhängigkeitstag und in Itezhi-Tezhi formatiert sich eine Parade, die begleitende Musik hört sich wie eine falschspielende Guggenmusik an. Für mich tönt es in ganz Afrika bei solchen Anlässen etwa gleich. Der Oscars Supermarket etwas ausserhalb von Ithezi-Tezhi überrascht uns mit einem unerwarteten Angebot und einer poppigen Ladenausstattung. Zur New Kala Lodge müssen wir auf Hinterwegen fahren, da eine Brücke auf der Hauptverbindung eingestürzt ist. In der New Kala Lodge hat sich seit dem letzten Jahr nichts geändert. Es gibt immer noch kein WiFi und die Sanitären Anlagen auf dem Camping lassen zu Wünschen übrig. Der Camp Attendand nimmt sich jedoch die grösste Mühe mit Reinigen der Toiletten und so können wir in leicht erhöhter Lage am Ufer des Stausees unser Lager aufstellen. Gemütlich in einem Unterstand, geschützt von der Sonne und mit Sicht auf den See geniessen wir den Nachmittag. Der Night-Watchman macht uns ein Riesenlagerfeuer. Um 8.00 Uhr stellen wir das Zelt auf und quetschen uns unters Dach.
Dienstag, 25. Oktober
Zum Parkeingang sind es nur einige Km. Am Ngoma-Region Eingang müssen wir die Parkfees bezahlen. Dieselbe Parkwärterin wie letztes Jahr sitzt hinter dem Bürotisch und empfängt uns mit einem Lächeln, als wäre schon lange keiner mehr bei ihr vorbei gekommen. Da wir in der Nanzhila Lodge übernachten werden, müssen wir für zwei Tage Parkeintritt bezahlen. Der See hat sehr wenig Wasser und die grosse Distanz von der Strasse zum Uferrand mit vielen abgestorbenen Bäumen macht die Fahrt zu einem traumhaften Erlebnis. Lieder müssen wir auch hier das Autofenster schliessen, da die Tzhe-Tzge-Fliegen uns treu begleiten. Auch auf dem Weg zur Lodge fahren wir durch Buschgebiete, die zum Teil grossflächig abgebrannt wurden. Solche Gegenden wirken mystisch und zum Teil fast gespengstisch. Kurz vor der Lodge passieren wir eine sehr markante Stelle, die uns vom letzten Jahr noch in bester Erinnerung blieb. Unglaublich, diesselben zwei „Deutschen“-Störche standen am Wegrand, als ob sie auf uns warten.
In der Nanzhila-Lodge werden wir von Cindy der Inhaberin freundlich empfangen. Campen oder Chaletaufenthalt? Wir gönnen uns was und buchen ein Chalet mit Halbpension für US$ 130/Person. Die Chalets sind rundum offen (mit Moskitonetzen geschützt) und das Badezimmer ist sehr grosszügig, wir fühlen uns wie zu Hause, nur eines fehlt: die Veranda! Der Teich ist zum Glück noch mit Wasser gefüllt und so kommen am Abend viele Empalas und Wasserböcke ganz nahe an die Lodge heran. Das Nachtessen ist sehr ideenreich gestaltet. Zur Vorspeise: Wassermelone mit Fetakäse Stücken, als Hauptspeise: Gegrilltes Chicken, Kartoffel/Blumenkohlsalat und ein buntgemischter
Tomaten, Oliven, Nüsse, Rüebli-Salat und zur Nachspeise ein Bananen-Créme. Wohlgenährt gehen wir ins weiche frischgemachte Bett.
Mittwoch, 26. Oktober
Das Frühstück auf der Veranda der Lodge mit Blick auf den Teich mit vielen vierbeinigen Morgengästen. Wie das Nachtessen, so auch das Frühstück.
Man spürt, dass viel Herzblut über Jahre hinweg in diese Lodge gesteckt wurde. Unübersehbare Kleinigheiten. Cindy und ihr Mann Steven haben wir 12 Jahren diese Lodge innert 2 Jahren aufgebaut und sind seit da immer wieder am renovieren um das Ganze in Schwung zu halten. Keine leichte Aufgabe, da die Lodge eigentlich nur 6 Monat im Jahr zugängig ist und von Ende November bis Mai durch die Regenfälle von der Umwelt abgeschieden ist.
Die Fahrt durch den südlichen Teil des Kafue-NP gestaltet sich nicht sehr abwechslungsreich. Natur pur.... ohne Wildlife .... Durch das Ndumdumwense-Gate verlassen wir den Park. Nach 74 weiteren Km auf Gravelstrasse erreichen wir Kalomo und sind zurück auf der Teestrasse. Erinnerungen an das letzte Jahr holen uns ein: Visaverlängerung und einen Plattfuss.
128 km gut geteerte Strasse trennt uns noch von Livingstone. Wie schon so oft, realisieren Jürg und ich, dass wir einfach keine Teerstrasse-Fahrer sind. Langweilig und doch muss die Konzentration voll aufrechterhalten bleiben. Kurz nach 12.00 Uhr erreichen wir uns Ziel.
Bush-Front-Lodge in Livingstone. Auf dem Campingplatz ist nur noch Tobias ein 24-jähriger Deutscher (www.acmeadventure.de) der mit einem Suzuki alleine unterwegs ist und seine ganze Reise verfilmt und unter youtube veröffentlicht. Bereits Cindy von der Nanzhila-Lodge hat uns gewarnt, dass es in Livingstone im Moment eine unheimliche Mückenplage herrscht. Dass es so schlimm ist, wie wir es vorgefunden haben, dachten wir jedoch nicht. Die Dusche und Toiletten sind voller dieser kleiner stechender Viecher, es nützte alles sprayen nichts. Am Nachmittag fahren wir zur Buchungsstelle der African Queen und buchen für den nächsten Tag einen Sundowner mit kleinem Imbiss. Wir wärmen den Reis vom vorletzten Tag und wollen so schnell wie es geht ins Bett. Das ist jedoch einfacher gesagt als getan. Sobald wir die hintere Türe öffnen, dass wir ins Bett steigen können, ist das Zelt wieder voller Mücken. Die ganze Nacht kämpfen wir, bald kommt das Surren von rechts, bald von links. Für mich ist ganz klar, das war die letzte Nacht im Zelt.
Donnerstag, 27. Oktober
Am Morgen buchen wir in Busch-Front ein Chalet und ziehen nach dem Frühstück um. Nach einem Besuch in verschiedenen Souveniershop gehen wir in die Water-Front und essen einen feine garnierten Salat.
Die Schiffsfahrt auf dem Sambesi war einmalig. Da sitzt man gemütlich in den schweren Ledersesseln legt die Beine auf die Reeling und geniesst die Landschaft und wird erst noch verwöhnt mit Getränken und einem kleinen Imbiss. Der Ausflug ist gut besucht, obwohl uns die Stewardess erklärt, dass im Moment lowsaison sei. Natürlich durch die Trockenzeit hat der Sambesi wenig Wasser und über die Kante der Vic Falls rieseln nur kleine Wassermassen. Die Nacht unter dem Moskitonetz ist grandios, so lässt sich schlafen, ohne lästige Mücken um den Kopf herum. Die bereits auf dem Camingplatz bezahlte Nacht, kann uns nicht mehr zurückerstattet werden und so schenken wir Tobias die zwei Nächte.
Freitag, 28. Oktober
Auf Teerstrasse geht es die 70 km bis zur Grenze. Ca. 1 km vor dem Zoll biegen wir von der Hauptstrasse links ab. Gut ist alles gelaufen, keine Busse, kein Unfall, perfekt. Kaum fertig gedacht, steht ein Polizist auf der Strasse, was ist denn das..... Wir sind doch wahrhaftig zu schnell gefahren. 68 km statt 50 km. Unglaublich und das keinen Km vor dem Zoll.
Im Zoll ist wieder so einiges los. Jürg steuert selbstsicher in das Büro des Zollbeamten, der uns bei der Einreise sehr behilfliche gewesen war und gegen die weitverbreitet Korruption kämpft, und bittet ihn um Hilfe.
Obwohl er mit zwei Personen im Gespräch war, steht er sofort auf als er Jürg sah und bot seine Hilfe an. Zwei Schalter mussten wir dieses Mal kontaktieren. Den Pass abstempeln und die Zollpapiere für das Fahrzeug. That’s it. Das Fährgeld müssen wir auch noch in einem Office bezahlen und dann geht es los auf die andere Seite des Flusses. Zurück nach Botswana. Schon bald ist unsere Reise zu Ende. Die Einreise nach Botswana wäre eigentlich ganz einfach, nur die Verzollung des Fahrzeuges erwies sich als grösste Herausforderung. Ein Schalter für sämtliche Verzollungen. Frauen mit vollen Säcken (Ware die sie dann auf den lokalen Märkten verkaufen wollen), Lastwagenchauffeure die ganze Frachten verzollen mussten und wir die nur einen Einfuhrschein für den Land Cruiser benötigten. Die ganze Prozedur dauerte über eine Stunde. Es war heiss und stickig, sogar die Einheimischen wurden unruhig und ärgerten sich über die langsame Bearbeitung der Zollpapiere. Die ersten km in Botswana geht vorbei an wartenden LKW.
Alle wollen über Grenze. Wir fragen uns, wie viel Zeit für so einen Transport für die Grenzüberquerung einberechnet ist. Tage oder Wochen? Wir haben Glück und bekommen im Big5ChobeLodge noch ein River View Chalet für zwei Nächte.
Samstag/Sonntag/Montag/Dienstag/Mittwoch, 29./30./31.10./1./2.11.